Am Freitag, den 1. März 2024, feiern wir in unserer Gemeinde Gottesdienste zum Weltgebetstag. Schon vor sieben Jahren wurden Christinnen aus Palästina darum gebeten, den Gottesdienst für 2024 vorzubereiten. 2021 begannen eine Gruppe aus lutherischen, orthodoxen, katholischen und armenisch-orthodoxen Frauen mit der Vorbereitung, 2022 übergaben sie ihre Liturgie dem Internationalen Weltgebetstagskomitee – also lange vor dem 7. Oktober 2023, dem Tag, der für die Menschen in Israel und Palästina noch einmal alles veränderte, noch einmal alles schwieriger machte, als es vorher schon war.

Der Nahostkonflikt, der nun wieder unsere täglichen Nachrichten beherrscht, greift in das Leben aller Menschen in der Region hinein. Fast alle Palästinenser:innen und Israel:innen haben seit dem 7. Oktober Menschen verloren, die zu ihrer Familie gehörten oder die sie kannten. Noch immer sind über 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Und jeden Tag kommen Menschen bei Angriffen auf den Gazastreifen ums Leben. Das alles ist schrecklich.

Einen großartigen Einblick, wie es den Menschen in Israel gerade geht, vermittelt das „Stadtgespräch“ aus Tel Aviv im „Süddeutsche Magazin“ vom 2. Februar. Wer das irgendwo ergattern kann, sollte unbedingt das „Stadtgespräch“  lesen. Das Erleben und die Sicht der so unterschiedlichen Menschen, die dort zu Wort kommen, öffnet Augen – und den Horizont gleich mit. (Wer nicht mehr an das gedruckte Magazin kommt, kann den Artikel im Internet lesen: „Stadtgespräch Tel Aviv. Was vor allem fehlt, ist Hoffnung“. Das Lesen im Internet ist möglich über einen kostenlosen SZ Plus-Testzugang oder via SZ Plus-Tagespass für EUR 3,99.)

Der Nahostkonflikt selbst hat eine lange Geschichte. Wenn man in sie einsteigt, raucht einem bald der Kopf, so kompliziert und komplex ist diese Geschichte. Wer sich dennoch oder gerade deshalb damit befassen will, auch in Vorbereitung für den Weltgebetstag, dem sei dieser Filmbeitrag von „Terra X“ empfohlen: „10 Fakten zur Geschichte des Nahost-Konflikts“.

Über diesen Weltgebetstag wird im Vorfeld mehr diskutiert als über andere Weltgebetstage.
Wir haben für Sie Material zusammengestellt, das sowohl Einblick gibt in die Diskussionen um den Weltgebetstag, als auch in das Leben der Palästinenser:innen und der Christ:innen im Heiligen Land. Außerdem lernen Sie Friedensinitiativen kennen.
Vieles von dem Material ist vor dem 7. Oktober entstanden, manches danach. Das wird in den Artikeln deutlich.

Der Weltgebetstag nimmt jedes Jahr Menschen mit in das Leben, Glauben, Sorgen und Hoffen von Frauen aus einem Land der Welt. In diesem Jahr sind es Frauen aus Palästina. Wir bitten deshalb um Verständnis, dass beim Weltgebetstag, aber auch in vielen der Berichte, die wir Ihnen hier zur Verfügung stellen, Palästinenser:innen zu Wort kommen und ihre Geschichte erzählen. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass es nicht auch israelische, jüdische und muslimische Geschichten zu erzählen und zu hören gäbe. Doch bei diesem Weltgebetstag sind es eben palästinensische Geschichten. Und in vielen kommen dann doch die Geschichten der anderen mit zur Sprache.

Entdecken Sie also den Glauben und das Leben der Christ:innen in Palästina!

Der Weltgebetstag aus Palästina

Reise zum Weltgebetstag (Zeitschrift des Jerusalemvereins „Im Lande der Bibel“, Abkürzung ILB, 2-2023)
Weltgebetstag Palästina – Brücken zur Verständigung (ILB 3-2023)
Kontroverse um den Weltgebetstag (ILB 3-2023)

Die Situation der Christ:innen im Heiligen Land

Kleine Minderheit mit großem Engagement. Die Zukunft der Christen im Heiligen Land (ILB 1-2023)
Sally Azar – Pfarrerin in Jordanien und dem Heiligen Land (ILB 1-2023)
Bleiben oder auswandern? Die Zukunft der Christen im Heiligen Land (ILB 1-2023)
„Wir fühlen uns immer mehr unter Druck“ Christ:innen in Jerusalem (ILB 1-2023)
Christen an den Rand gedrängt (ILB 3-2023)
Die Kirchen im Mittleren Osten

Schlaglichter auf den palästinensischen Alltag

Besatzung verhindert nachhaltige Landwirtschaft (ILB 2-2023)
Die Siedlungsökonomie und was bedeuten die israelischen Siedlungen für die palästinensische Wirtschaft? (Pax Christi)
„Right to movement“ Bewegungsfreiheit in Palästina (ILB 2-2023)
Talitha Kumi – Die Hoffnung bleibt (ILB 3-2023)
Der Gaza-Streifen – dicht besiedeltes Kriegsgebiet am Meer
Die Hamas – Religiöse Bewegung, politische Partei, Terrorgruppe
Kurzfilm „Palästina durch die Augen ihrer Töchter“

Friedensinitiativen

„Combatants for peace“ – Kämpfer für den Frieden (ILB 3-2023)
„Wir weigern uns, Feinde zu sein“ Das Tent of Nations (ILB 1-2023)
Dem Ruf der Mütter folgen. Israelische und palästinensische Frauenbewegungen für den Frieden (ILB 2-2023)
Prayer of the Mothers

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