Das Presbyterium der Kirchengemeinde Remagen-Sinzig hat sich als Leitungsgremium der Kirchengemeinde in der November-Sitzung mit den Ereignissen in Israel und Palästina befasst und verabschiedete dazu eine Stellungnahme. Diese finden Sie etwas weiter unten.

Darüber hinaus möchte das Presbyterium Friedensprojekte in der Region unterstützen. Das wollen wir tun, indem wir sie in unseren Kollektenplan aufnehmen, aber auch, indem wir Ihnen hier Informationen bzw. Links zur Verfügung stellen. Die Liste wird immer wieder überarbeitet und aktualisiert.

Falls Sie noch ein Weihnachtsgeschenk suchen:
Zum Thema und zur Situation passt das Bilderbuch „Für jeden ein Licht“ von Lee Wind. Es ist ein Bilderbuch für Kinder und Erwachsene (so wie fast alle guten Bilderbücher … – allerdings eine sehr persönliche Meinung von Pfarrerin Laubmann).
Und zu der Verzagtheit, aber auch der Notwendigkeit, sich zu engagieren, etwas zu tun, passt das wunderbare Bilderbuch „Irgendetwas, irgendwann“ mit einem Text von Amanda Gorman. Viele mögen sich an sie erinnern von der Amtseinführung Joe Bodens als amerikanischem Präsidenten.

Weihnachtsrundbrief des Schulleiters von „Talitha Kumi“

Ein Fund im Internet: Gedichte gegen Antisemitismus und für das Erinnern

Rundbrief von Neve Shalom aus dem November 2023

Rundbrief des Konfi-Projektes „Lifegate“ aus dem Oktober 2023

Adventsrundbrief „Lifegate“

Spendenbitte der Schule „Talitha Kumi“

Auch die Evangelischen Frauen im Rheinland beziehen sich in ihrem Adventsrundbrief auf die Situation im Nahen Osten und auf den Weltgebetstag 2024 aus Palästina.

Texte und Material aus unserer Landeskirche

Präses Dr. Thorsten Latzel stellt sich gegen Antisemitismus

Hier die Stellungnahme des Presbyteriums:

Wir sind erschüttert über den Terror-Angriff der Hamas auf Menschen in Israel. Wir verurteilen ihn aufs Schärfste. Was die Hamas-Terroristen Menschen und ihren Familien angetan haben, ist unaussprechlich und hat unaussprechliches Leid gebracht. Wir beten mit den Menschen in Israel für die Freilassung der Geiseln, ihrer Freundinnen und Freunde und Familienmitglieder. In einer Region, die ohnehin instabil ist, wurde bewusst Feuer an die Lunte gelegt. Und die gefährlichen Funken sprangen auf die ganze Welt über. Das sehen wir mit großer Sorge.

Ja, man konnte in der Vergangenheit die israelische Politik in den besetzten Gebieten, vor allem die Siedlungspolitik kritisieren. Auch israelische Friedeninitiativen taten das. Doch kein Unrecht, was dort geschehen ist, kann das Massaker rechtfertigen, das die Hamas-Kämpfer am 7. Oktober angerichtet haben. Kein Unrecht rechtfertigt ein anderes Unrecht.

Den Terroristen der Hamas ging es darum, Menschen umzubringen, weil sie Jüdinnen und Juden sind. Als Christinnen und Christen und als Deutsche sind wir im höchsten Maße alarmiert. Wir stellen uns gegen jede Form des Antisemitismus. Das „Nie wieder!“ nach der Herrschaft der Nationalsozialisten und dem 2. Weltkrieg meinte nicht nur, dass alle daran arbeiten müssen, einen neuerlichen Krieg in Europa zu verhindern, sondern auch, dass Antisemitismus nicht mehr sein darf. Kein Mensch darf Angst haben müssen, als Jüdin oder Jude erkennbar zu sein und den eigenen Glauben zu leben. Dies gilt für unser eigenes Land, unsere Kirche, das gilt aber auch weltweit.

Das Existenzrecht des Staates Israel, gegründet als sicherer Ort für Jüdinnen und Juden, ist nicht hinterfragbar. Kritik an israelischer Politik – auch wenn sie berechtigt sein mag –, die Forderung eines eigenen palästinensischen Staates – auch wenn sie legitim sein mag –, darf nicht mit Antisemitismus einhergehen.

Neben dem Schicksal der israelischen Geiseln berührt uns aber auch das Schicksal der Menschen im Gaza-Streifen. Sie leben in einer Falle: Zum einen sind sie Geiseln der Hamas, zum anderen sind sie den Angriffen Israels, mit denen Israel die Hamas auslöschen will, hilflos ausgeliefert. Wir schließen uns denen an, die eine humanitäre Feuerpause fordern. Die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen muss durchatmen können, sie muss versorgt werden, sie muss eine Perspektive bekommen. In ihrem eigenen Land. Wir hoffen, dass alle, die auf die Situation Einfluss haben, sich für diplomatische und politische Lösungen entscheiden. Um der Menschen willen.

Uns steht ein biblisches Bild vor Augen – der Prophet Micha malt es:

 1Am Ende der Tage wird es geschehen:
Der Berg mit dem Haus des Herrn steht felsenfest.
Er ist der höchste Berg und überragt alle Hügel.
Dann werden die Völker zu ihm strömen.
2Viele Völker machen sich auf den Weg und sagen:
»Auf, lasst uns hinaufziehen zum Berg des Herrn,
zum Haus, in dem der Gott Jakobs wohnt!
Er soll uns seine Wege weisen.
Dann können wir seinen Pfaden folgen.«
Denn vom Berg Zion kommt Weisung.
Das Wort des Herrn geht von Jerusalem aus.
3Er schlichtet Streit zwischen vielen Völkern.
Er sorgt für das Recht unter mächtigen Staaten,
bis hin in die fernsten Länder.
Dann werden sie Pflugscharen schmieden
aus den Klingen ihrer Schwerter.
Und sie werden Winzermesser herstellen
aus den Eisenspitzen ihrer Lanzen.
Dann wird es kein einziges Volk mehr geben,
das sein Schwert gegen ein anderes richtet.
Niemand wird mehr für den Krieg ausgebildet.
4Jeder wird unter seinem Weinstock sitzen und unter seinem Feigenbaum.
Niemand wird ihren Frieden stören.
Denn der Herr Zebaot hat es so bestimmt.

aus Micha 4 (Text: Basisbibel)

Die Erfahrung von Krieg, Unrecht und Angst hat für viele Menschen der Region ihr Leben geprägt, manchmal ihr ganzes Leben lang. Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass diese Zeit kommt: die Zeit, in der Menschen zusammenkommen; die Zeit, in der Gerechtigkeit herrscht und als Frucht den Frieden hervorbringt; die Zeit, in der man den Frieden einübt und lebt; die Zeit, in der Wunden heilen. Wo immer es in unseren Möglichkeiten steht, wollen wir dazu beitragen.

Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Remagen-Sinzig