Am 17. Oktober, ein gutes halbes Jahr nach dem ursprünglich geplanten Termin, wurden in Sinzig sechs Jugendliche von Pfarrerin Kerstin Laubmann konfirmiert: Johanna Rödiger, Anne Raguse, Zoe Leydecker, Leonard Theisen, Sebastian Körnig und Jakob Nitsche (von links nach rechts).

Für die Konfirmation durften wir Gäste in der katholischen Kirche St. Peter in Sinzig sein, weil alle anderen Kirchen, erst recht die kleine evangelische Adventskirche, dafür zu klein gewesen wären.

Die Jugendlichen hatten sich als Motto für ihren Gottesdienst schon im Februar das Thema „Gemeinschaft“ ausgesucht. Wie aktuell dieses Thema in diesem Jahr werden würde, ahnte da noch niemand, und so bekamen die Gedanken der Jugendlichen zur Gemeinschaft noch einmal einen ganz neuen, tieferen Klang:
„Eine gute Gemeinschaft kann einen aufmuntern.
Sie hat einen positiven Einfluss auf Menschen.
Sie bereichert das Leben.
Eine gute Gemeinschaft hilft gegen Einsamkeit.
Eine Gemeinschaft kann dir Halt, Sicherheit, Geborgenheit, Freude, Rückhalt, Stärke und Liebe geben.
Sie kann mich aus einem tiefen Loch, in das ich gefallen bin, rausziehen.
Die Gemeinschaft kann in mir Mut wecken, den ich in meinem Inneren vergraben habe,
und mich wieder aufleuchten lassen.“

Am 31. Oktober sollte der zweite Teil der Gruppe konfirmiert werden. Doch einige Tage vorher war es auf einmal wieder unsicher, ob wir dieses Fest überhaupt feiern könnten. Nach einigen Telefonaten, unter anderem mit dem Ordnungsamt, war dann jedoch klar: Wir dürfen Konfirmation feiern.
Klar war aber auch: Es würde ein anderes Fest werden, als Gruppen in den letzten Jahren ihre Konfirmation feierten. Und es würde auch ein anderes Fest werden, als die Jugendlichen und ihre Familien sich ihr Fest gewünscht hatten.
Dennoch war es ein Fest: Die Jugendlichen konnten ihre Konfirmandenzeit gemeinsam als Gruppe abschließen. Das wäre so im nächsten Jahr gewiss nicht mehr möglich gewesen. Denn schon jetzt waren die Jugendlichen andere als noch im Frühjahr: Sie waren gewachsen – sichtbar und unsichtbar.
Ein Fest war dieser Tag aber auch, weil die Jugendlichen mit der Konfirmation eine neue Würde bekamen: Sie sind nun mündige Mitgestalter*innen von Kirche.
Schließlich feierten sie ihre Konfirmation an einem ganz besonderen Tag: am Reformationstag, an dem evangelischen Feiertag! Zu diesem Feiertag passte sehr gut, was im Konfirmationsgottesdienst geschah: Die Jugendlichen sagten, was sie glauben. Sie standen dazu. Und sie empfingen Gottes Segen und Verheißung für ihr Leben.

Wenn das kein Fest ist.

Und dies waren die Konfirmandinnen und Konfirmanden am Reformationstag (von links nach rechts und von vorne nach hinten): Josefine Klein, Amelie Zulak, Nieke Richter, Kristan Welzer, Marlon Kallien, Björn Pelzer, Nils Zerza und Georg Schmitt mit Pfarrerin Kerstin Laubmann.

Wir danken der katholischen Pfarreiengemeinschaft St. Peter, dass wir in St. Peter zu Gast sein durften!